Standardarbeitsanweisungen (SAA) sind Richtlinien für die Versorgung von Patient*innen und für die Abwicklung von Einsätzen. Sie beschreiben eine Abfolge von Untersuchungen und Maßnahmen nach aktuellen Stand der Wissenschaft. Eine SAA gibt Rettungskräften einen Entscheidungskorridor vor und ermöglicht Abweichungen in zu begründenden Einzelfällen.
Im Notfall zählt jede Minute und jeder Handgriff
Unser vorrangiges Ziel: Patient*innen möglichst schnell und sicher medizinisch versorgen. Daran orientieren wir uns, wenn wir den laufenden Betrieb organisieren und unsere Mitarbeitenden qualifizieren.
Maximal zwölf Minuten nach einem Notruf ist ein Rettungswagen der RKiSH in der Regel am Einsatzort. Dass wir die gesetzliche Hilfsfrist einhalten, hat seinen guten Grund: Trotz des in weiten Teilen dünn besiedelten Einsatzgebiets stehen flächendeckend genügend Rettungswagen bereit.
Standardarbeitsanweisungen verbessern die präklinische Notfallversorgung
Während eines Rettungseinsatzes werden die Patient*innen sofort medizinisch untersucht und behandelt. Das schließt auch die Gabe von Medikamenten ein. Entweder entscheiden das unsere Rettungsassistent*innen und Notfallsanitäter*innen oder ein*e Notärzt*in. Generell gelten höchste medizinische Standards. Untersuchungen und Behandlungen werden nach strikt vorgegebenen Handlungsanweisungen durchgeführt, sogenannten Standardarbeitsanweisungen (SAA). Diese basieren auf wissenschaftlich belegten Vorgaben medizinischer Fachgesellschaften.
Tägliche Rückmeldung aus der Praxis
Die RKiSH schult alle ihre Einsatzkräfte regelmäßig zu diesen Standardarbeitsanweisungen. Zudem trägt jeder Einsatzdienstmitarbeitende ein DIN-A5-Heft griffbereit bei sich. Darin sind alle SAA gut verständlich dargestellt und erläutert. Hinzu kommt: Jedes Teammitglied muss eine kurze digitale Ereignismeldung für jede Medikamentenvergabe schreiben – zusätzlich zum vorgeschriebenen schriftlichen Einsatzprotokoll. Hierdurch gewinnen wir einen Überblick über die durchgeführten Behandlungsmaßnahmen. So können wir auch besser beurteilen, was sich in der Praxis bewährt hat, und entwickeln die Handlungsvorschriften entsprechend weiter.
Alle für einen, einer für alle
Dabei muss auch das Zusammenspiel des ganzen Teams funktionieren. Überall dort, wo Teams unter Hochdruck verantwortungsvoll zusammenarbeiten, ist reibungslose Kommunikation extrem wichtig. Das gilt für Mitarbeitende eines Atomkraftwerks oder Fluglotsen genauso wie für Einsatzkräfte. Deshalb üben wir das Zusammenspiel und die Kommunikation im Team unter realistischen Bedingungen, etwa während eines Schockraum-Trainings in einer Klinik. Crew-Resource-Management-Training (CRM) heißt das. So minimieren wir Fehler, die möglicherweise wertvolle Zeit kosten.