Übung für ein größeres Notfallereignis

Übung für ein größeres Notfallereignis

Vor allem bei größeren Notfallereignissen (GröNo) ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Bei weitläufigen Einsatzstellen oder in Wohnbebauung mit Straßen und Plätzen ist das nicht immer einfach. Zudem müssen im Ernstfall Gefahren für die Einsatzkräfte berücksichtigt werden, beispielsweise austretenden Giftstoffe.

Dafür wird bei größeren Notfallereignissen die TEL gebildet, die technische Einsatzleitung Rettungsdienst. Um diese zentrale Aufgabe jederzeit besetzen zu können, sind in jedem Kreis jeweils ein organisatorischer Leiter und ein leitender Notarzt rund um die Uhr im Rufbereitschaft – 365 Tage im Jahr.

Diese Experten werden von der Leitstelle entweder aufgrund des Meldebildes nach der Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) oder auf Nachforderung von Rettungskräften alarmiert.

Organisatorischer Leiter (OrgL) und leitender Notarzt (LNA) arbeiten in enger Absprache zusammen. Während der LNA die medizinischen Probleme und Fragen verantwortet, trifft der OrgL alle organisatorischen Entscheidungen.

Sobald an einer Einsatzstelle viele Rettungskräfte zusammenkommen, gibt es einen erhöhten Koordinierungsbedarf. Welcher Patient kommt in welches Krankenhaus? Absprachen mit anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), etwa Polizei und Feuerwehr, sind dabei extrem wichtig.

Können nicht alle Patienten sofort durch jeweils ein RTW-Team versorgt werden, wird ein zentraler Behandlungsplatz (BHP) mit mehreren Zelten und weiterer medizinischer Ausrüstung eingerichtet. Der Platz bietet von einer intensivmedizinischen Versorgung bis zur Betreuung von Leichtverletzten abgetrennte Bereiche.

Ein Notarzt untersucht jeden Patienten, danach kommen sie zur Versorgung in eines von drei Zelten für Leicht-, Mittel- oder Schwerverletzte, anschließend in ein geeignetes Krankenhaus. Im Rahmen der Schnellen Einsatz Gruppe Rettungsdienst (SEG) arbeitet die RKiSH mit den örtlichen Hilfsorganisationen zusammen.

Ordnung ist wichtig. Alle Beteiligten müssen bei einem GröNo auch an die folgenden Schritte denken: Wege müssen frei bleiben, Rettungsmittel erreichbar und schnell nutzbar sein, dabei aber nicht im Weg stehen. Daher kommt dem richtigen Halteplatz für die RTW eine besondere Bedeutung zu.

Bei größeren Notfallereignissen muss die Organisation der Rettungskräfte schnell und selbsterklärend ablaufen. Sonst würden sich die Retter zu lange selbst organisieren. Farben von Westen und Jacken zeigen allen anderen Einsatzkräften auf einen Blick, wer für was zuständig ist. Jeder kennt die Farben.

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