"World Restart a Heart Day" - Zusammen Leben retten

"World Restart a Heart Day" - Zusammen Leben retten

 

Acht Minuten benötigt der Rettungsdienst im Schnitt, bis er den Einsatzort erreicht. Acht Minuten zu viel, im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstands. Setzt das Herz eines Menschen aus, kommt es auf jede Sekunde an.

Zum heutigen "World Restart a Heart Day" (zu dt. Weltwiederbelebungstag) macht die RKiSH auf die (überlebens-)wichtige Rolle von Ersthelfer*innen aufmerksam und ermutigt Betroffene: Nicht lange überlegen, sondern Mut beweisen und handeln!

Warum das so wichtig ist, lässt sich an den Zahlen ablesen: Außerhalb des Krankenhauses ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland der Herz-Kreislauf-Stillstand. Von den 60.000 Betroffenen überlebt lediglich jede*r zehnte Patient*in. Wenn mehr Laienhelfer*innen zügig mit der Herzdruckmassage beginnen würden, könnten sich die Überlebenschancen von Patient*innen verdoppeln bis verdreifachen.

Dr. med. Andreas Eckmann, Notfallmediziner bei der RKiSH, erklärt: „In Deutschland gibt es leider eine sehr geringe Laienreanimationsquote. Das liegt daran, dass viele sich nicht trauen. Dabei ist es das Schlimmste, nichts zu tun.“ Die Herzdruckmassage sei einfach und so wichtig für die Arbeit der Einsatzkräfte. „Ohne die Vorarbeit der Ersthelfer haben wir als Profis schlechte Karten, den Patienten zu retten. Wird das Hirn nur drei bis nicht mit Sauerstoff versorgt, führt das zu schweren Hirn- und Organschäden und kann den Tod bedeuten“, sagt der Notarzt.

Wie verhalte ich mich im Zweifel richtig?

Bei Verdacht auf einen Herzstillstand gilt eine einfache Faustformel: Prüfen – Rufen – Drücken.

Prüfen: Die betroffene Person zeigt keine Reaktion, ist nicht mehr ansprechbar und auch die Atmung hat ausgesetzt? Das alles deutet darauf hin, dass das Herz aufgehört hat, zu schlagen.

Rufen: Der nächste Schritt ist das umgehende Absetzen eines Notrufs (112), damit die Rettungskräfte schnell vor Ort sein können.

Drücken: Jetzt ist es an der Zeit, mit der Herzdruckmassage (Anleitung siehe unten) zu beginnen. Die Mitarbeitenden aus den Rettungsleitstellen versuchen, telefonisch einen Wiederbelebungsversuch zu unterstützen und anzuleiten, bis die Ersthelfer*innen durch Notfallsanitäter*innen und Notärzt*innen abgelöst werden.

Positives Beispiel aus unserem Einsatzgebiet

Über ein positives Beispiel für das Hand-in-Hand-Arbeiten von Ersthelfer*innen und Einsatzkräften in unserem Versorgungsgebiet freuen wir uns: Ein herzkranker Senior konnte im Oktober 2023 nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand nach nur einer Woche von der Intensivstation auf die Normalstation verlegt werden. „Das passiert leider immer noch zu selten“, berichtet Dr. med. Andreas Eckmann. „Wir gehen davon aus, dass der Patient wieder voll am Leben teilnehmen kann.“ Das hat der Senior neben den engagierten Rettungskräften und Mediziner*innen vor allem seiner Frau zu verdanken. Die hatte nach dem Zusammenbruch ihres Mannes sofort den Notruf (112) gewählt und begann nach telefonischer Anleitung direkt mit der Herzdruckmassage.

Tod durch Herz-Kreislauf-Stillstand ist vermeidbar. Wir alle können helfen. Wir müssen es nur tun. Die RKiSH ist allen dankbar, die sich mit Reanimationsmaßnahmen vertraut machen und so einen wertvollen Beitrag zum Überleben nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand leisten und letzten Endes dazu beitragen, Menschenleben zu retten.

Herzdruckmassage: Wie es geht

In dieser Bildergalerie erklären wir, was bei einer Herzdruckmassage zu beachten ist. Weitere Infos für Ersthelfer*innen haben wir hier zusammengefasst.

Reanimation von Profis lernen? Einen Überblick über Erste-Hilfe-Ausbildungsstätten in Wohnortnähe bietet die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VGB) gesetzliche Unfallversicherung unter www.bg-qseh.de.

(AS)

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