Fortbildung für angehende Telenotärzt*innen

Fortbildung für angehende Telenotärzt*innen

 

Was müssen Telenotärzt*innen können und wissen, um das Rettungsfachpersonal von einer Telemedizinzentrale aus unterstützen zu können? Unter Beteiligung der RKiSH vermittelte eine Fortbildung der Ärztekammer Schleswig-Holstein zum ersten Mal angehenden Telemediziner*innen technische, rechtliche und organisatorische Aspekte des neuen Tätigkeitsfelds. Auch einer unserer T-RTW kam zum Einsatz. Angereist waren versierte Notfallmediziner*innen aus ganz Deutschland.

Dozent*innen aus Aachen und Goslar vermittelten die Kursinhalte.

Eine hohe medizinische Qualifikation ist die Grundlage – aber von Telenotärzt*innen wird weit mehr gefordert. Telenotfallmediziner*innen treten auf Anforderung der Einsatzkräfte in Sprach- und Sichtkontakt zum Rettungsfachpersonal am Einsatzort und erhalten die Vitaldaten der Patient*innen in Echtzeit. Auf dieser Grundlage können sie beispielsweise bei der Indikationsstellung oder bei der Entscheidung über zu treffende Behandlungsmaßnahmen unterstützen – etwa, um die Wartezeit auf einen Notarzt / eine Notärztin am Einsatzort zu überbrücken.

„Um medizinische Entscheidungen treffen zu können, müssen Telenotfallmediziner*innen wesentliche Fakten aus begrenzten Informationsquellen herausfiltern. Dies kann nur im Team mit den Notfallsanitäter*innen vor Ort gelingen“, sagt Thomas Krautz, stellvertretender ärztlicher Leiter der RKiSH und wissenschaftlicher Leiter der Fortbildung „Telenotarzt“, die in der Akademie der Ärztekammer Schleswig-Holstein in Bad Segeberg stattfand.

Gefragt: Kommunikative Fähigkeiten

„Der Notarzt oder die Notärztin in der Telemedizinzentrale benötigt neben einem soliden Verständnis für die Funktion der eingesetzten Hard- und Software insbesondere ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten“, erläutert Thomas Krautz. „Aus diesem Grund lag - neben der technischen Veranschaulichung - ein wesentlicher Schwerpunkt auf Kommunikations-Übungen im Rahmen praktischer Fallbeispiele. Als Dozenten unterstützten uns die Pioniere der Telenotfallmedizin aus Aachen und Goslar, die als versierte Anwender die Kursinhalte praxisnah vermittelten.“

Gleich an zwei Nachmittagen erprobten die Teilnehmenden simulierte Einsatzszenarien, bei denen unter anderem auch einer unserer T-RTW zum Einsatz kam. Hier konnte in einem Einsatzszenario mittels Audio-Video- und Vitaldaten-Übertragung aus dem RTW gestreamt werden.

Hintergrund für die Fortbildung der Ärztekammer war unter anderem die Einführung der Telemedizin.
„Wir gehören zu den Ersten im Land, die diesen Schritt gehen, und beschäftigen uns schon lange intensiv mit dem Thema“, sagt Thomas Krautz.
Die Telemedizinzentrale der RKiSH wird gerade in Pinneberg eingerichtet.

(ts)

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