Rettungsstadt Wacken – Wenn ein Dorf wächst

Rettungsstadt Wacken – Wenn ein Dorf wächst

Jedes Jahr ziehen 75.000 Metalfans nach Wacken um an drei Tagen ihre Stars zu feiern und die einmalige Atmosphäre zu erleben. Neben der gewaltigen Veranstaltungslogistik ist das Wacken Open Air auch für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben eine echte Herausforderung.

Rettungswache Wacken – Die RKiSH auf dem Wacken Open Air

Bedingt durch die geografische Lage der Gemeinde Wacken fällt das jährlich stattfindende Wacken Open Air  (WOA) in das Versorgungsgebiet der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH). Für die Sicherstellung der rettungsdienstlichen Versorgung eröffnet die RKiSH zur Festivalzeit für ca. 100.000 Festivalbesucher und Crew-Mitglieder sowie für die Einwohner der umliegenden Gemeinden mit insgesamt 145 Rettungsassistenten und 12 Notärzten die Rettungswache Wacken. Besetzt werden die Rettungswagen (RTW) und Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) im Schichtbetrieb mit hauptamtlichen Notfallsanitätern, Rettungsassistenten, Auszubildenden und Notärzten.

Die RKiSH stellt mit der Abteilungsleitung Einsatzdienst, den organisatorischen Leitern und dem Pressesprecher in der örtlichen Einsatzleitung (ÖEL) einen Teil des Krisenteams. Ständiger Kontakt zu Veranstalter, Ordnungsamt, Leitstelle, Feuerwehr und Polizei ist somit sichergestellt. Mehrfach am Tag treffen sich alle Verantwortlichen, um die Lage zu besprechen und auch sicherheitsrelevante Anpassungen umzusetzen.
Neben der ÖEL ist die technische Einsatzleitung (TEL) für den operativen Bereich des Einsatzdienstes zuständig. Hier werden durch Disponenten der Kooperativen Regionalleitstelle West Notrufe angenommen, und in Zusammenarbeit mit den hauptamtlichen Kräften der RKiSH Sanitäts- oder Rettungsdienst alarmiert.

In Holstenniendorf wird zur Festivalzeit eine Außenstelle der Rettungswache Wacken mit einem Rettungswagen der RKiSH eingerichtet.
Der größte Bereitstellungsraum für die Retter ist jedoch das SanCamp auf dem Festivalgelände. Dort werden in den Kernzeiten bis zu neun RTW und zwei NEF besetzt. Während der Spitzenzeit wird ein Rettungswagen hinter die Bühnen verlegt, um im Bedarfsfall dort direkt Patienten vom Sanitätsdienst zu übernehmen.

Sanitätsdienst

Seit zehn Jahren stellt das Deutsche Rote Kreuz aus Kaltenkirchen den Sanitätsdienst beim WOA. Unter der Planung des DRK kommen aus dem ganzen Bundesgebiet Helfer der verschiedenen Hilfsorganisationen zusammen, um verletzte oder erkrankte Besucher im Rahmen des Sanitätsdienstes zu behandeln. Das Sanitätszelt des DRK Kaltenkirchen ist die Anlaufstelle für alle Patienten. Es verfügt über 3 Intensivplätze, 37 Plätze zur Grundversorgung und Plätze für alkoholisierte Patienten. Hier wird in einem Zwei-Schichtsystem gearbeitet. Der Behandlungsplatz (BHP) funktioniert wie ein kleines Krankenhaus. Die Patienten werden gesichtet, nach Behandlungspriorität eingestuft und bekommen dann die benötigte Behandlung.
Bei medizinischer Notwendigkeit übernehmen Kollegen der RKiSH die weitere Versorgung und transportieren die Patienten in geeignete Krankenhäuser.
Neben dem BHP betreibt das DRK zwei weitere Unfall-Hilfsstellen auf dem Veranstaltungsgelände.

Polizei, Feuerwehr, Zoll

Neben dem Rettungs- und Sanitätsdienst sind auch die Polizei, Feuerwehr und Zoll  mit vielen Einsatzkräften auf dem Festival vertreten. Die Feuerwehr und die Polizei stellen auf dem Wacken Open Air eine wichtige Komponente zur Gewährleistung der Sicherheit in der von 2.000 auf über 100.000 Einwohner angewachsenen Stadt dar.

Das Aufgabenspektrum der Polizei reicht von Diebstahlermittlungen über Verkehrsdelikte bis hin zu Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Polizei ist ebenfalls im Schichtdienst auf dem Festival aktiv. Über 200 Polizeibeamte, die mit sechs Quads und zu Fuß unterwegs sind, befinden sich im Laufe des Festivals im Dienst. Aktiv sind sie in den Bereichen Sachbearbeitung(dazu zählt das Fundbüro), Reaktionsdienst und Aufklärung.

Für die Brandsicherheitswache stehen Kameraden von insgesamt 20 freiwilligen Feuerwehren der umliegenden Dörfer auf dem W:O:A bereit. Diese sind vor Ort rund um die Uhr in Bereitschaft und erhalten, wie Polizei, Rettungs- und Sanitätsdienst ihre Einsätze auch aus der ÖEL.

(jh/pk/hs/cm/tfr)

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