Neujahrsempfang der RKiSH 2018

Neujahrsempfang der RKiSH 2018

Nortorf -Jedes Jahr im Januar lädt Geschäftsführer Michael Reis die Mitarbeiter und Gäste zum RKiSH-Neujahrsempfang ein. Zusammen auf das vergangene Jahr blicken und einen Ausblick auf die neuen Herausforderungen wagen, auch in diesem Jahr begann der Abend in Nortorf mit diesen Themen in der Neujahrsansprache des Geschäftsführers vor 260 Kollegen und weiteren Gästen.

2017 – Der Rückblick

Die stetig steigenden Einsatzzahlen sind auch an der Zahl der Mitarbeiter abzulesen.  825 Kollegen arbeiten auf den verschiedenen Rettungswachen, 64 in der Verwaltung und 36 an der Akademie. Insgesamt also 925 Mitarbeiter, davon sind 138 Auszubildende. „Ich freue mich schon auf den 1000. Mitarbeiter.“ so Michael Reis.

Da die RKiSH die Ausbildung zum Rettungsassistenten schon nach einem dreijährigen Modell durchführte, war sie gut vorbereitet, als 2014 die ersten beiden Ausbildungsjahrgänge nach dem 2013 beschlossenen Notfallsanitätergesetz starteten. So konnten bereits in 2017 nach vielen Stunden Unterricht, ausgiebigem Lernen, praxisnaher Simulation und den intensiven Prüfungsvorbereitungen die ersten 30 Notfallsanitäter mit bestandenen Examen gefeiert werden.

„Wir sind stolz darauf, allen Auszubildenden zum erfolgreich bestandenen Abschluss zu gratulieren.“ freute sich Michael Reis über die Leistung der Azubis und aller an der Ausbildung Beteiligten.

Darüber hinaus haben seit 2014 gut 300 Kollegen der RKiSH ihre berufliche Weiterqualifizierung zum Notfallsanitäter an der RKiSH-Akademie erfolgreich beendet. Außerdem konnten in 2017 über 4.500 Teilnehmer in den Fort- und Weiterbildungen geschult werden.

Und auch in diesem Jahr werden wieder zwei Notfallsanitäterkurse an der Akademie starten, 830 Bewerbungen haben die RKiSH dafür erreicht. Darunter auch zwei aus dem Ausland: eine aus Luxemburg und eine aus Griechenland.

Die kleinsten Mitarbeiter haben ebenfalls Zuwachs bekommen. Über 7.500 neue Trösterbärchen sind von Firmen, Vereinen und vielen Privatleuten an uns gespendet worden. „Tommy“ hat sich im Laufe der Jahre zu einem wertvollen Mitarbeiter entwickelt, der bei Einsätzen mit Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken ist.
„Wir sagen „Danke“ bei allen, die uns immer wieder unterstützen, wenn es um die Neubeschaffung von „Tommy“ geht.“ sagte Michael Reis.

„Ich möchte Ihnen an dieser Stelle für Ihren Einsatz und Ihr Engagement für die uns anvertrauten Menschen in der Region sehr herzlich danken. Kommen Sie auch in diesem Jahr alle gesund und sicher von Ihren Einsätzen zurück.“ bedankte sich der Geschäftsführer bei allen Mitarbeitern mit Blick auf die 151.765 in 2017 geleisteten Einsätze. Am 26. Oktober leistete das Rendsburger Notarzteinsatzfahrzeug den 1.500.000sten Einsatz seit Gründung der RKiSH.

Die Zahl der Einsätze schlägt sich auch in der Laufleistung der Einsatzfahrzeuge nieder. 745 Mal die Strecke von Pinneberg nach Peking (Luftlinie) – 5.572.859 Kilometer.

2017 konnte die RKiSH einlösen, was Michael Reis bei seiner letzten Neujahrsansprache zugesagt hatte: Alle Notfallsanitäter sind entsprechend ihrer Qualifikation nach dem TVöD eingruppiert worden. Offene Punkte konnten gelöst und die Mitarbeiter durch das Team Personaladministration qualifiziert beraten werden.

Die räumliche Enge am alten Geschäftssitz machte einen Umzug nötig. Dieser befindet sich nun im Büropark Westküste in der Rungholtstraße in Heide.
400 Kartons mit 150 m³ Volumen mussten umziehen. Was so geräuschlos ablief, war eine unglaubliche Energieleistung. Vielen herzlichen Dank allen, die daran mitgewirkt haben.“ so Michael Reis.

Fünf Mal das Gewicht des Eiffelturms - 50.000 Tonnen Hebeleistung nahmen die elektrohydraulischen Tragesysteme in den Einsatzfahrzeugen den Kollegen im vergangenen Jahr ab. 

Auch das Gesundheitsmanagement konnte 2017 wieder viel für die Mitarbeiter anbieten, was viele sehr gerne nutzten: Bei 39 Ausdauerwettkämpfen wurde über 4.200 Kilometer gelaufen, für 2023 Schwimmbadbesuche hat das Gesundheitsmanagement die Kosten übernommen.

 

Was bringt 2018?

  

Unternehmensphilosophie

„Wir hier in der RKiSH – ob Gesellschafter, Aufsichtsrat, Betriebsrat, Geschäftsführung, Mitarbeiterschaft, wir alle sind <<Hier um zu helfen>>. Wir glauben daran, dass Helfen von großer Bedeutung für das Zusammenleben der Menschen ist. Für uns ist Helfen selbstverständlich.“ sagte Michael Reis.

Das bedeutet für die Menschen in unserer Region, dass wir als ein medizinischer Primärversorger immer für sie da sind, um Leben zu retten, notfallmedizinisch zu behandeln und um dafür zu sorgen, dass die Menschen die Hilfe bekommen, die sie benötigen.

Die Grundlage unserer gemeinsamen Arbeit, unseres Auftrages, ergibt sich aus den gesetzlichen Vorgaben, insbesondere des Rettungsdienstgesetzes und dem Gesellschaftsvertrag, im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die Menschen – die Hilfesuchenden und unsere Mitarbeiter.

„Damit wir uns gemeinsam immer wieder versichern können, dass wir auf dem „richtigen Weg“ sind, dass wir unsere Unternehmensphilosophie auch gemeinsam leben, werden wir uns auf vier konkrete Ziele konzentrieren.“ so der Geschäftsführer weiter.

1. Menschen bestmöglich helfen
Wir lassen den Menschen die medizinische Hilfe und Unterstützung zukommen, die sie benötigen: angemessen, wirksam und sicher.

Dafür sorgen qualifizierte Mitarbeiter rund um die Uhr. Deshalb entwickeln wir die rettungsdienstliche Versorgung beständig weiter.

2. Für zufriedene Mitarbeiter sorgen
Unsere Mitarbeiter sind das Wichtigste, was wir haben. Vertrauen ist die Basis unseres Miteinanders.

Wir schaffen Möglichkeiten und stärken Eigenverantwortung.

3. Lernen fördern
Uns ist es wichtig, ein Arbeitsumfeld zu gestalten, das Lust am Lernen ermöglicht. Wir wecken Neugierde und lernen überall.

Denn Wissen schafft Vertrauen und gibt Sicherheit.

4. Ressourcen achtsam einsetzen
Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die wir als gemeinnütziges Unternehmen haben. Mit den Ressourcen gehen wir bedarfsgerecht, wirtschaftlich und nachhaltig um.

Wir gestalten ein leistungsfähiges und innovatives Unternehmen.

Personalmarketing

Die RKiSH arbeitet ständig daran, für die Mitarbeiter als Arbeitgeber attraktiv zu sein. Im Kern geht es um die konsistente, glaubwürdige und verlässliche Gestaltung des Arbeitsumfeldes. Personalmarketing hat das Ziel, qualifizierte Mitarbeiter auf das Unternehmen aufmerksam zu machen und gleichzeitig bereits tätige Mitarbeiter möglichst lange zu halten. Das gelingt mit Blick auf die Bewerberzahlen heute sehr gut. Um das auch für die Zukunft zu garantieren, ist es ein besonderes Anliegen der RKiSH, immer am Ball zu bleiben und generationsgerechte Maßnahmen zu verfolgen. Diese Merkmale der RKiSH als Arbeitgeber und Ausbildungsunternehmen müssen nicht nur gestaltet, sondern natürlich auch bekannt gemacht werden, um damit Interesse und Neugierde bei zukünftigen Mitarbeiter zu wecken. Daher wird das RKiSH-Personalmarketing 2018 weiter vorangebracht. Neben den bereits eingerichteten Arbeitgeber-Portalen auf Kununu und Xing, wird eine Broschüre entwickelt, die potentielle neue Mitarbeiter mit der RKiSH vertraut machen wird. In der Vergangenheit haben sich die strukturierten Austrittsgespräche mit Mitarbeitern, die das Unternehmen verlassen, bewährt. Es ist wichtig zu wissen, was verbessert werden kann. Dieses wird weiter fortgeführt. Um die RKiSH bei der Außendarstellung breiter aufzustellen, werden künftig auch Videos entstehen, die Einblicke ins Unternehmen ermöglichen.

Zukunft in der medizinischen Versorgung

„Meine Damen und Herren, wir werden uns in diesem Jahr sehr intensiv mit der Zukunft der medizinischen Versorgung in der RKiSH beschäftigen.“ leitete Michael Reis einen zentralen Punkt der Aufgaben für 2018 ein.

Das Ziel der zukünftigen medizinischen Versorgung ist aus Sicht der RKiSH auf der Grundlage des Rettungsdienstgesetzes Schleswig-Holstein, die leitlinien- und indikationsgerechte notfallmedizinische Versorgung unter Anwendung von Algorithmen.

Als oberstes Gebot ist dabei zu beachten, dass die notfallmedizinische Versorgung patientensicher, mitarbeitersicher, und systemsicher erfolgt. Und für die Durchführung der Versorgung gilt: Sie soll angemessen, wirksam und sicher erfolgen.

Neben den bereits in der RKiSH etablierten Standardarbeitsanweisungen (Algorithmen) und der routinemäßigen Zertifizierung der Kompetenzen im Rahmen von Aus- und Fortbildung, arbeiten die Ärztlichen Leiter in Schleswig-Holstein gemeinsam an der Erstellung von entsprechenden Standards, um die medizinischen Indikationen für eine Beförderung in eine geeignete Behandlungseinrichtung zu beschreiben. Als weitere Schritte können dann neue Standardverfahren für eine notfallmedizinische Versorgung der Patienten mit und ohne Beförderung erfolgen. Dabei stellt sich die RKiSH eine gestufte Versorgung nach gegebener Dringlichkeit vor: Retten, Behandeln, Hilfe zukommen lassen. Begleitet durch eine einzuführende fachliche Supervision - Feedback und Reflektion.

Präklinisches Casemanagement

Steigende Einsatzzahlen mit einem zunehmenden Anteil an Einsätzen und auch Beförderungen, die aus medizinischer Sicht vermeidbar wären - Eine Situation, die in allen Teilen des Landes Realität ist. Auch wenn immer mehr Transporte in ein Krankenhaus vermeidbar wären, würde eine alleinige Reduktion der Beförderungen keine Entlastung hinsichtlich der Alarmierungen schaffen.

Ein präklinisches Casemanagement (PCM) soll darauf erprobt werden, ob es Hilfeersuchen über den Notruf 112, bei denen keine vitale Bedrohung erkennbar sind, adäquat bedient. Besonders geschulte Notfallsanitäter besetzen ein „Akut-Telemobil“, dessen Ausstattung über Telekonsultation ärztliche Expertise unmittelbar zugänglich macht. So könnte die Feststellung des nach medizinischen, psychosozialen oder pflegerischen Anforderungen differenzierten Hilfebedarfs in Zukunft aussehen.

All dieses hat Herr Reis bereits 2017 in seiner Neujahrsansprache beschrieben. Die RKiSH hat seitdem mit allen Beteiligten im Gesundheitswesen viele Dialoge geführt. Die Gespräche haben die Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein, gestärkt.

KTW-Konzept und digitale Dokumentation

Auch in 2018 wird die RKiSH kontinuierlich an der Umsetzung des KTW-Konzeptes arbeiten, um ein effizientes Entlassungsmanagement der Krankenhäuser und die termintreue Bedienung der Krankenbeförderung außerhalb von Kliniken leisten zu können. „Wir wollen „stressfreiere“ Arbeitsplätze für Mitarbeiter schaffen und keine Überstrapazierung der Notfallvorhaltung vorantreiben.“ so Michael Reis. Viele offene Frage über die richtige Strategie wird die RKiSH im kommenden Jahr angehen.

Ebenfalls schon einige Zeit Thema in der RKiSH ist die digitale Dokumentation mittels Handhelds. Nur diese Technik verfügt über ein Dokumentationsmedium, das ohne redundante Papierdokumentation auskommt und eine digitale Plattform bietet, die zukunftssicher erscheint. Alle Prozesse, die einen Einsatz darstellen und unterstützen, können auch in die Dokumentation eingebunden werden und so für eine Verbesserung der Dienstleistung am Patienten dienen.

Professionelles Selbstverständnis

Wenn man heute schaut, was von Notfallsanitätern und Rettungsassistenten im Rahmen der präklinischen Notfallmedizin und in der qualifizierten Krankenbeförderung erwartet wird, ist es an der Zeit, ein starkes professionelles Selbstverständnis öffentlich zu zeigen, auch um zu verdeutlichen, dass der Rettungsdienst in der Daseinsvorsorge und im Gesundheitswesen eine wichtige Säule darstellt.

Ein professionelles Selbstverständnis bedeutet, dass Fachkenntnisse nötig sind und in einer modernen Form des Lernens weitergegeben werden. Dazu gehört, wie und mit welchen Mitteln man an Problemstellungen herangeht. Und dabei ist es unerlässlich, die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Möglichkeiten von Patienten oder Mitarbeitern anderer Institutionen zu respektieren und zu akzeptieren, denn professionelles Selbstverständnis heißt auch, Grenzen zu erkennen.

Zu einem professionellen Selbstverständnis gehört, dass man die speziellen Problemlösungsansätze und Umsetzungen kennt, eine innere Sortierung hat, wie man zum Ziel kommt.

„Auch hier ist die RKiSH auf dem richtigen Weg.“, so der Geschäftsführer.

„Ich freue mich auf einen unterhaltsamen Abend mit Ihnen. Schön, dass Sie da sind.“ mit diesen Worten beendete Michael Reis seine Ansprache, an welche sich wie jedes Jahr der Teil des Abends mit vielen tollen Gesprächen in entspannter Atmosphäre anschloss. Nur selten bietet sich die Gelegenheit, dass so viele Kollegen aus allen vier Versorgungsgebieten zusammenkommen und ein reger Austausch stattfinden kann. Umso mehr freut es uns, dass dies auch dieses Jahr wieder so hervorragend geklappt hat.

Wir wünschen allen ein erfolgreiches Jahr 2018!

(tfr)

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