Flächenübung 2016 - 560 Patienten an einem Tag

Flächenübung 2016 - 560 Patienten an einem Tag

Am vergangenen Samstag fand die alljährliche Flächenübung für Auszubildende der RKiSH  in Hohenlockstedt auf dem Gelände des ehemaligen Heeresfliegerregimentsflugplatzes „Hungriger Wolf“ statt. In 16 aufwendig dargestellten Fallbeispielen wurden insgesamt 560 Patienten behandelt.

Hohenlockstedt -  Unter realistischen Bedingungen konnten mehr als 50 Auszubildende zum Rettungsassistenten und zum Notfallsanitäter einen Tag lang ihr Können unter Beweis stellen. „Die 16 Teams wurden mit Auszubildenden aus dem zweiten und dritten Lehrjahr zusammengestellt, so dass ein jahrgangsübergreifender Lernerfolg garantiert ist“, so Matthias Mangelsdorff, Dozent der RKiSH-Akademie und verantwortlicher Organisator der Flächenübung. „Um die neuen Auszubildenden aus dem 1. Lehrjahr an die Materie heranzuführen, wurden diese als Mimen an den verschiedenen Übungsstationen eingesetzt.“

Die RKiSH-Akademie setzt innerhalb der dreijährigen Ausbildung zum Notfallsanitäter auf moderne Simulationstechnik. In einem Trainings-Rettungswagen der Akademie mussten die Auszubildenden einen Patienten behandeln, der Herzrhythmusstörungen hatte. „Die Simulatoren können fast alles und sind sehr realistisch. Wir können hier unsere Fähigkeiten auf die Probe stellen, ohne dass es jemandem wehtut, wenn wir Fehler machen.“, beschreibt eine Auszubildende aus dem 2. Lehrjahr ihre Sicht auf die Simulation.

Ergänzt wurden die Simulatoren an diesem Tag durch die „echten“ Patienten. Das Team der realistischen Unfalldarstellung übernahm an dieser Stelle wieder die Inszenierung der jeweiligen Krankheits- und Verletzungsbilder. So konnten viele Szenarien nachgestellt werden. Unter anderem mussten Herzrhythmusstörungen, ein Gleichstromunfall, Amputationsverletzungen, ein Sturz aus einem Baum, ein Reitunfall, ein Kindernotfall, eine Mittelgesichtsverletzung nach einer Schlägerei, eine Reanimation sowie ein psychischer Ausnahmezustand von den Azubis bewältigt werden. Letzterer wurde von einer professionellen Schauspielerin so gut dargestellt, dass der Unterschied zwischen Realität und Schauspiel nicht zu erkennen war. Notfälle dieser Art nehmen immer mehr zu, so dass auch die Kommunikation in der Ausbildung zum Notfallsanitäter einen größeren Stellenwert eingenommen hat. „Bei diesem Fallbeispiel geht es primär um den Aufbau einer Beziehungsebene zwischen Rettungsdienstkräften und der Patientin. Ohne eine gelungene, vertrauensbildende  Kontaktaufnahme zu dem psychiatrischen Patienten kann die Situation schnell eskalieren. Wichtige Daten können dann nicht mehr erhoben und notwendige medizinische Maßnahmen nicht durchgeführt werden.“, erklärt Julia Hanschen, Dozentin der RKiSH-Akademie und Trainerin an dieser Station.

Insgesamt waren rund 20 Trainer und Praxisanleiter aus der Akademie und den vier Versorgungsbereichen der RKiSH vor Ort, um die Auszubildenden bei ihren Fallbeispielen zu betreuen.
„In der theoretischen Ausbildung innerhalb der RKiSH-Akademie bekommen die Auszubildenden ihr Rüstzeug an die Hand, das sie an diesem Tag einsetzen können. Stellt man sich die Ausbildung wie ein Puzzle vor, werden bei der Flächenübung alle Teile zu einem großen Ganzen zusammengefügt. Die eigenständige Patientenversorgung unter dem Modell der vollständigen Handlung soll den jungen Kollegen Sicherheit für den täglichen Alltag geben. Nach jedem Szenario gibt es eine Nachbesprechung mit den Trainern.“, erklärt Sascha Langewand als Leiter der RKiSH-Akademie.

Am Ende des aufwendig organisierten Tages blickte man in die erschöpften Gesichter aller Beteiligten. Matthias Mangelsdorff zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ablauf und dem Ergebnis der Übung: „Es war ein rundum gelungener Tag, bei dem nicht nur das Wetter mitspielte. Bei den Szenarien, die ich gesehen habe, konnte ich tolle Leistungen unserer Auszubildenden beobachten und einen guten Lernfortschritt erkennen.“

(sp/tfr)

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