Europäischer Austausch Rettungsdienste bei RKiSH
Über die Zukunft der präklinischen Versorgung hat der größte kommunale Rettungsdienst in Deutschland mit Vertretern finnischer und englischer Rettungsdienste sowie deren Hochschulen diskutiert. Ergebnisse des dreitägigen Besuchs der europäischen Gäste bei der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) sind eine Zusammenarbeit auf akademischer Ebene und ein europäisches Austauschprogramm für die Mitarbeiter. Im Zentrum des Erfahrungsaustauschs stand für die RKiSH die aktuelle Aufgabe, den Weg vom Gesetz zum neuen Berufsbild im Rettungsdienst hin zu kompetent ausgebildeten Notfallsanitätern zu gestalten.
Heide / Pinneberg – „Unsere Patienten haben die bestmögliche Versorgung verdient. Daher begrüßen wir das Gesetz zum Notfallsanitäter“, erklärt RKiSH-Geschäftsführer Michael Reis, „jetzt stehen alle deutschen Rettungsdienste vor der Aufgabe, einen Weg zu beschreiten, an dessen Ende hochqualifizierte und in der Praxis sichere Notfallsanitäter stehen.“ Diesen Weg habe noch niemand beschrieben. Die RKiSH setze in der Ausbildung auf Handlungskompetenz, nicht den schnellen Erwerb eines Titels. „Ich freue mich sehr über den Austausch und die vereinbarten Kooperationen mit unseren europäischen Kollegen, die einen ähnlichen Kompetenzzuwachs in den vergangenen Jahren vorangetrieben haben“, betont Reis.
Gleiche Trainingsmethoden mit höchstem Standard
„Wir sind beeindruckt von dem Niveau, auf dem die RKiSH arbeitet und der modernen Ausstattung“, so Phil Crompton, Head of Paramedic Education der Edgehill-University, „wir setzen in der notfallmedizinischen Aus- und Weiterbildung auf Simulation und Teamtraining – wie die Rettungsdienst-Akademie der RKiSH.“
„Wir legen ein europäisches Erasmus-Forschungsprojekt auf und freuen uns, die RKiSH als Partner gewonnen zu haben“, so Simo Saikko, Senior Lecturer Emergency and Pre-Hospital Care von der Saimaa-University.
Noch besser werden mit Austausch und Forschung
Die RKiSH tritt einer Allianz öffentlicher Rettungsdienste europäischer Länder bei, die gemeinsam vergleichend forschen zu Management und Qualitätsentwicklung. Die Ergebnisse sollen in Schulungskonzepte umgesetzt werden. Ziel ist die konkrete Verbesserung der Rettungsdienste.
Um die Stärke beider Rettungsdienst-Systeme zu nutzen, haben die RKiSH und die Saimaa-University ein europäisch gefördertes Austausch-Programm für ihre Mitarbeiter und Studenten gestartet.
Kooperation auf akademischer Ebene
Die RDA hat mit den Simulations- und Teamtrainings ein Instrument zur Aus – und Fortbildung entwickelt, das als Angebot im Gesundheitswesen und als Nachweis praktischer Fähigkeiten an Bedeutung gewinnen wird. Diese Trainingsmethoden nutzen besonders den Patienten: Verfahren und Techniken werden an realitätsnahen Simulatoren und in authentischen Situationen trainiert.
Das Gesetz zum Notfallsanitäter öffnet den Beruf für eine akademische Ausbildung. Beide europäischen Hochschulen verfügen über langjährige Erfahrungen mit Bachelorstudiengängen oder intersektoralen Ausbildungen für Notaufnahmen. Beim Ausbau ihres Bildungsangebotes kooperiert die RDA nun mit der Saimaa-University in Finnland sowie der Edgehill-University in England.
Programm
Während ihres dreitägigen Besuchs besichtigten die Besucher aus Finnland und England auch die bei der RKiSH eingesetzte Technik, diskutierten über die neu eingeführten, strukturierten Behandlungsabläufe für Notfallpatienten und besuchten die Kooperative Regionalleitstelle in Elmshorn. In der RDA nahmen die Gäste kurz an einer Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Größere Notfallereignisse“ teil.
(cm/tfr)