Die ersten Auszubildenden zum Notfallsanitäter starten
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Die ersten Auszubildenden zum Notfallsanitäter starten

Nur sieben Monate nachdem das Gesetz zum Notfallsanitäter am 01.01.2014 in Kraft getreten ist, beginnen die ersten 16 Auszubildenden ihre Lehrzeit bei der RKiSH. Der größte kommunale Rettungsdienst in Deutschland hat die Ausbildung in großen Teilen bereits vorher so gehandhabt, wie sie nun gesetzlich vorgeschrieben ist.

RKiSH Geschäftsführer Michael Reis und der Leiter der Rettungsdienst-Akademie Sascha Langewand sowie Dozentin Daniela Rethfeld mit den neuen Auszubildenden

RKiSH Geschäftsführer Michael Reis und der Leiter der Rettungsdienst-Akademie Sascha Langewand sowie Dozentin Daniela Rethfeld mit den neuen Auszubildenden

Heide – Am 1. August starten viele junge Menschen in das Berufsleben. Zum ersten Mal gilt dies auch für den Rettungsdienst – bislang war der Start nicht einheitlich geregelt. Der Gesetzgeber hat das neue Berufsbild geschaffen, damit die Bürger von den Besatzungen der Rettungswagen bestmöglich medizinisch versorgt werden, auch wenn kein Arzt vor Ort ist. Schon heute versorgen Rettungsassistenten die Patienten bis ein Arzt eintrifft - falls dies notwendig ist. Das neue Gesetz will so zur Lösung der Herausforderungen durch den demografischen Wandel beitragen. Außerdem ist die verbesserte, gesetzlich geregelte Ausbildung an die medizinische und technische Weiterentwicklung angepasst.
Die RKiSH begrüßt die Entwicklung als einen Baustein von vielen, die erforderlich sind, um die präklinische Versorgung in Deutschland fit für die Zukunft zu machen.

„Die umfangreichere und bei vielen Inhalten vertiefte Ausbildung zum Notfallsanitäter wird den Anforderungen an die beruflichen Aufgaben gerechter“, so RKiSH-Geschäftsführer Michael Reis, „Ich freue mich, dass wir nach der intensiven Vorbereitung nun starten können.“
 
Ein neues Gesetz macht aber noch keine Ausbildung. Sofort nach dem Beschluss der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung zum Notfallsanitätergesetz im November machte sich ein zehnköpfiges Team aus Dozenten und Berufspädagogen der Rettungsdienst-Akademie an die Ausarbeitung eines Curriculums für die neue, auf 2640 Stunden ausgeweitete theoretische und klinische Ausbildung.

Bisher lernten Rettungsassistenten, der bisherige Fachberuf im Rettungswesen, zwei Jahre. Insgesamt 1200 Stunden in Theorie und Klinik. Diese Ausbildung musste in der Regel durch die Berufseinsteiger selber finanziert werden. – Bei der RKiSH waren die Auszubildenden vom ersten Tag an angestellt, vergütet nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes. Außerdem dauerte die Lehrzeit drei Jahre, weil das Unternehmen dies zur Sicherheit der Patienten für notwendig hielt.

„Die bewährte, seit 2009 durchgeführte dreijährige Ausbildung zum Rettungsassistenten haben wir in die neue Ausbildung zum Notfallsanitäter überführt.
Aufgrund unserer Erfahrungen der letzten fünf Jahre werden wir die Notfallsanitäterausbildung in der gewohnten Qualität anbieten und durchführen können“, so der Leiter der Rettungsdienst-Akademie der RKiSH, Sascha Langewand.

Bei Hilferufen über den Notruf 112 rücken in den nächsten Jahren nach und nach die neu ausgebildeten Rettungsdienst-Spezialisten aus. Im Gepäck haben sie noch umfangreichere Fähigkeiten und Kenntnisse rund um die Notfall-Behandlung von Patienten. Wie bisher kommen sie mit dem Rettungswagen – einer mobilen Intensivstation.

Die neuen Azubis in den Räumen der RDA am Einführungstag

Einer von ihnen möchte Bastian Hauschildt werden. Er ist einer der 16 neuen Kollegen, die zum 01.08. ihre Ausbildung bei der RKiSH begonnen haben. Auf die Frage, warum er sich für den Beruf des Notfallsanitäters entschieden habe, sagte Bastian: „Als gelernter Altenpfleger habe ich schon viel mit Menschen gearbeitet und wollte mich umorientieren. Da die Rettungsdienst-Akademie schon Erfahrung mit einer dreijährigen Ausbildung hat, entschied ich mich für eine Bewerbung bei der RKiSH.“

„Schon am ersten Tag wurde deutlich, wie umfangreich und anspruchsvoll die kommenden drei Jahre werden.“ sagte Sascha Trost, ebenfalls einer der neuen Auszubildenden, nach dem Einführungstag an der Rettungsdienst-Akademie in Heide.

Ein Ziel des Ausbildungskonzeptes der Rettungsdienst-Akademie ist das Angebot der Ausbildung auf qualitativ höchstem Niveau zur Sicherheit der Patienten.
Eine Besonderheit dabei: Die Auszubildenden trainieren als erstes an Simulatoren.
Die Hightech-Simulatoren im Erwachsenen-, Kindes- und Babyalter sind so bundesweit einmalig im Rettungsdienst. Mit ihnen kann realitätsnah trainiert werden. Sie reagieren auf Medikamentengaben, Atmung und Puls können kontrolliert werden, sie schwitzen und weinen. Außerdem werden in einer 142 Quadratmeter großen Halle komplexe Unfallszenarien geübt.
So wird auch die Arbeit und Kommunikation im Team unter hohem Druck trainiert.

Nicht nur die Ausbildung ist intensiviert worden. Auch die Anforderungen an die praktischen Ausbilder sind gestiegen, so dass für Notfallsanitäter nur noch sogenannte Praxisanleiter mit einer 200-stündigen Zusatzqualifikation diesen Teil der Ausbildung übernehmen und stehen den sieben Frauen und neun Männern auf einer unserer 31 Rettungswachen bei dem 1960 Stunden umfassenden praktischen Teil der Ausbildung zur Seite. Sie sorgen für die Verknüpfung von Theorie und Praxis.


Wir freuen uns auf die kommenden Jahre und wünschen allen neuen Kollegen viel Erfolg bei ihrer Ausbildung zum Notfallsanitäter.

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